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Voice-Influencing: Influencer Marketing über Podcasts, Clubhouse und Voice-Assistants

Influencer Marketing hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt - von den klassischen Blog-Kooperationen über Instagram-Fashion-Hauls bis hin zu TikTok-Challenges. Doch während viele Marken noch immer auf visuelle Kanäle setzen, entsteht parallel ein weniger sichtbarer, dafür umso wirkungsvollerer Bereich: Voice-Influencing.
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Podcasts, Social-Audio-Plattformen und Voice-Assistants prägen zunehmend den Medienkonsum. Und sie verändern die Art, wie Influencer mit Communities interagieren - direkter, persönlicher und im wahrsten Sinne des Wortes nah am Ohr.
Warum Stimme so einzigartig wirkt
Visuelle Inhalte konkurrieren permanent miteinander - endlose Feeds, schnelle Reels, algorithmisch kuratierte Clips. Stimme dagegen schafft Raum für Konzentration und Nähe. Wenn ein Influencer in den Kopfhörern spricht, entsteht ein Gefühl, als würde er nur mit mir reden.
  ● Emotionale Tiefe: Tonlage, Pausen, Betonung - Nuancen, die Vertrauen und Authentizität transportieren.
  ● Kognitive Wirkung: Studien der Neurowissenschaften zeigen, dass Audio-Inhalte länger im Gedächtnis bleiben, da sie weniger „visuelles Rauschen“ haben.
  ● Körperliche Dimension: Stimmen können beruhigen, motivieren oder aufrütteln - sie wirken physiologisch auf Herzfrequenz und Stimmung.
Podcasts: Mehr als nur Werbung im Vorbeigehen 🎧
Podcasts sind längst kein Nebenmedium mehr. Laut Statista hört inzwischen fast jeder dritte Deutsche regelmäßig Podcasts - und die Zahlen steigen. Doch viele Marken begreifen Podcasts noch immer als „verlängerte Radiowerbung“. Dabei steckt weit mehr dahinter:
Formen der Markenintegration:
  1. Host-Read Ads - authentische Spots, die von den Moderatoren selbst eingesprochen werden. Hohe Glaubwürdigkeit, aber abhängig von deren Sprachstil.
  2. Branded Episodes - ganze Folgen, die sich einem Thema widmen, das subtil mit einer Marke verbunden ist.
  3. Eigene Marken-Podcasts - langfristiger Aufbau, aber auch hoher Aufwand und Risiko der „Werbeüberladung“.
  4. Influencer-Co-Hosts - die Kombination zweier Reichweiten-Persönlichkeiten in einem Gesprächsformat.
📌 Exkurs: Psychologische Wirkung
Hörer nehmen Host-Read Ads bis zu 60 % positiver wahr als klassische Audio-Spots. Das liegt daran, dass sie sich eher wie eine Empfehlung „unter Freunden“ anhören als wie eine Störung.
Podcast-FormatBrand AwarenessCommunity-BuildingConversionThought Leadership
Host-Read Ads✅ ✅ ✅✅ ✅✅ ✅ ✅
Branded Episodes✅ ✅✅ ✅ ✅✅ ✅
Eigene Marken-Podcasts✅ ✅✅ ✅ ✅✅ ✅✅ ✅ ✅
Influencer-Co-Hosts✅ ✅ ✅✅ ✅ ✅✅ ✅✅ ✅
Clubhouse & Co.: Das Live-Gefühl als Marketing-Booster
Clubhouse mag den Peak überschritten haben, doch die Kultur von Live-Audio bleibt. Twitter Spaces, LinkedIn Audio Events und Discord-Stage-Channels zeigen, dass das Format längst Teil der Social-Media-Strategie geworden ist.
Chancen für Marken und Influencer:
  ● Authentizität durch Echtzeit: Keine Schnitte, kein Filter - was gesagt wird, bleibt gesagt.
  ● Community-Nähe: Zuhörer können spontan Fragen stellen, „auf die Bühne“ kommen und direkten Dialog erleben.
  ● Exklusivität: Inhalte sind nur im Moment zugänglich - dadurch entsteht FOMO (Fear of Missing Out).
  ● Content-Recycling: Mitschnitte können später als Podcast, Blogartikel oder Highlight-Video erneut verwertet werden.
🔥 Unterschätzter Aspekt: „Dark Social“-Effekte. Gespräche in Audio-Räumen werden oft nicht öffentlich geteilt, leben aber in WhatsApp-Gruppen, Slack-Communities oder persönlichen Gesprächen weiter. Für Marken bedeutet das unsichtbare Reichweite - schwer messbar, aber extrem wertvoll.
Ablauf:
  1. Live-Audio-Event: Interaktive Session mit Q&A
  2. Teilnahme & Gespräch: Persönliche Interaktionen stärken Bindung
  3. Dark Social Sharing: Inhalte werden in WhatsApp-Gruppen, Slack, etc. geteilt
  4. Erneute Verwertung: Highlights als Podcast, Blog, Video-Shorts
  5. Langfristige Wirkung: Vertrauen, Markenbindung, Reichweite ohne direkte Sichtbarkeit
Voice-Assistants: Das neue Interface zum Konsumenten
Alexa, Siri und Google Assistant sind mittlerweile Standard in Millionen Haushalten. Was früher Science-Fiction war, ist heute Alltag: Sprache als primäre Schnittstelle. Für Influencer-Marketing ergeben sich hier ganz neue Dimensionen:
  ● Shoppable Voice: Direktes Kaufen per Sprachbefehl („Alexa, bestell mir die Proteinriegel von XY“).
  ● Influencer als Stimmenmarke: Bekannte Creator können Skills oder Voice-Guides mit ihrer eigenen Stimme einsprechen - Nähe und Wiedererkennung pur.
  ● Interaktive Brand Experiences: Ein Influencer könnte etwa eine Routine per Sprachassistent erklären und gleichzeitig passende Produkte anbieten.
📌 Kritischer Punkt: Der „Voice SEO“-Effekt. Während bei Google mehrere Treffer sichtbar sind, nennt Alexa meist nur eine einzige Antwort. Marken und Influencer müssen also nicht nur präsent, sondern führend in den Voice-Algorithmen sein.
Herausforderungen und Fallstricke
Voice-Influencing klingt verlockend - aber es gibt Stolperfallen, die selten offen diskutiert werden:
  ● Messbarkeit:
  Downloads und Hörerzahlen sagen wenig über tatsächliche Wirkung. Engagement ist schwerer zu quantifizieren.
  ● Abhängigkeit von Plattformen:
  Ob Amazon Alexa, Apple Podcasts oder Spotify - Marken bewegen sich auf fremden Spielfeldern.
  ● Ethik und Barrierefreiheit:
  Audio kann inklusiv (für Sehbehinderte) und gleichzeitig exklusiv (für Gehörlose) sein. Marken sollten daher Transkripte, Untertitel oder hybride Formate anbieten.
  ● Reputationsrisiken in Live-Audio:
  Spontane Aussagen von Influencern können unkontrolliert viral gehen – Chancen und Risiko zugleich.
ChancenRisiken
Tiefe emotionale BindungSchwierige Messbarkeit
Authentizität und NäheAbhängigkeit von Plattformen
Exklusivität durch Live-CharakterBarriere für Gehörlose
Multiplikation durch Dark SocialKontrollverlust bei Live-Aussagen
Niedrige ProduktionskostenHoher Vorbereitungsaufwand bei Qualität
Fazit: Die Stimme als Schlüssel zum nächsten Kapitel des Influencer Marketings 🎙️
Voice-Influencing ist kein Ersatz für visuelles Marketing - es ist die notwendige Ergänzung. Marken, die Stimme als strategischen Kanal nutzen, bauen nicht nur Reichweite auf, sondern eine tiefe, persönliche Beziehung zu ihren Communities.
Die Zukunft liegt im Mix:
  ● Podcasts liefern Tiefe und Ritualisierung.
  ● Live-Audio schafft Interaktion und Exklusivität.
  ● Voice-Assistants verkürzen die Customer Journey und öffnen den direkten Draht zum Kauf.
Wer heute den Mut hat, in Voice-Influencing zu investieren, wird morgen im Ohr der Konsumenten schon fest verankert sein mit unseren Leistungen.